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Schloss Wolkersdorf – eine heiße Wanderung

Frau und Kinder waren nicht zu Hause, es war ein heißer Junisamstag. Als Abwechslung zu einem sonst obligatorischen Radausflug hatte ich mir eine kleine Wanderung vorgenommen. Schon hunderte Male daran vorbeigefahren, sollte der Hochleitenwald durchwandert werden. Mit dem damals noch fahrenden Regionalzug nach Groß Schweinbarth und anschließend zu Fuß durch den Wald zurück nach Wolkersdorf. Die flirrende Hitze während des Fußmarschs über die Felder sorgte für Vorfreude über den nahenden Schatten im Wald. Nicht bedacht hatte ich das sehr verregnete Frühjahr, welches für eine heftige Gelsenplage gesorgt hatte. Und so wurde die entspannte Wanderung durch den kühleren Wald zu einem regelrechten Dauerlauf, um den tausenden Insekten keine Gelegenheit zum Stich zu geben. Interessant war diese Wanderung trotzdem, der Hochleitenwald ist von einem dichten, gut ausgebauten Straßennetz durchzogen, der Grund dafür sind die zahlreichen Ölförderanlagen, welche an verschiedenen Plätzen, mitten im Wald, mittels gespenstischer Bewegungen, ihrer Aufgabe nachgehen. Wieder zurück am Waldrand, stand ich vor einem verschlossenen Tor, welches ich erst nach einiger Mühe überwinden konnte. Der anschließende, abwärts nach Wolkersdorf führende Weg durch Weingärten und Felder, hat mich dann für die Mühen dieses Nachmittags entschädigt. Zurück in der Zivilisation, führte mich der Weg am Schloss Wolkersdorf vorbei. Ein ehemaliges Wasserschloss, welches schmuck renoviert, im Nachmittagslicht regelrecht hervorleuchtete. Das leuchtende Schloss war ein guter Schlusspunkt für den Tag und wurde somit auch so verewigt.

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