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Hohenruppersdorf – take the long way home

Sehr bald, nachdem ich begann mein Presshaus in Maustrenk zu renovieren, versuchte ich auch die Umgebung zu erkunden. Sehr häufig während der abendlichen Heimreise. Bei Tageslicht und trockenem Wetter, benutzte ich die zahlreichen Landesstraßen, um anstatt der wesentlich schnelleren Autobahnverbindung den „langen Weg“ nach Hause zu nehmen. Häufig entstanden dabei auch Fotos von einer Gegend, in der die Zeit an manchen Stellen stehengeblieben zu sein scheint. Der Großteil der Orte im Weinviertel befindet sich in den zahlreichen Talmulden, meist entlang eines Bachs, Ortschaften auf Hügelkuppen, wie dies in anderen Ländern der Fall ist, bilden die Ausnahme. Man könnte meinen, die Dörfer versuchen sich vor allzu viel fremder Neugierde zu verstecken. Eine der wenigen Ausnahmen bildet der Ort Hohenruppersdorf, der auch Kreuzungspunkt mehrerer Straßen ist. So führte mich die strahlende Abendsonne an einem klaren Oktobertag wieder über die einsamen Landstraßen in diese Richtung. Mittlerweile wusste ich um die Hügellage von Hohenruppersdorf und dass es dort besonders schöne Aussichtspunkte gibt. Von Westen zog Bewölkung auf und die untergehende Sonne leuchtete mit kräftigen Farben dazwischen hervor. Beinahe wäre ich daran vorbeigefahren, aber im letzten Moment nahm ich dieses alte, halb verfallene Presshaus an der Straße nach Groß Schweinbarth war. Ein perfektes Bildmotiv, Sinnbild für den etwas morbiden Charme der Gegend.

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